Ökumenische Heiliggeistkirche Flüh

Öffnungszeiten der Kirche

Sommer: 8 - 20h, Winter: 8 - 18 h

Eine eigene Kirche

Eine eigene Kapelle oder Kirche in Flüh war schon über hundert Jahre ein Bedürfnis der Gläubigen. 

Ab 1954 konnten sowohl die Katholiken von Flüh als auch die Protestanten des solothurnischen Leimentals rund 20 Jahre lang ihre Gottesdienste in der neugebauten Turnhalle feiern.

Um mehr religiöse Gemeinschaft zu bilden, wurde der Wunsch nach einer eigenen Kiche immer stärker. Auftrieb erhielt dieser Gedanke wieder durch die Güterumlegungen am Steinrain und Buttihügel in Wohnparzellen. Private und Gemeinde unterstützten die Kirchgemeinden dabei, an einem der schönsten Orte in Flüh einen grosszügigen Bauplatz realisieren zu können.

Flüh als zentralster Punkt des Leimentales wäre geeignet gewesen für zwei Kirchenbauten. In der nachkonziliären Zeit war auf der einen Seite ein besseres Zusammengehen der Konfessionen wün-schenswert, auf der anderen Seite waren auch die Baukosten mitbestimmend. So wurde der Gedanke einer gemeinsamen ökumenischen Kirche immer vertrauter.

Im Jahre 1966 wurden in beiden Konfessionen die ersten Kommissionen gegründet. Am 16. März 1968 zeigten beide ihre Bereitschaft zum gemeinsamen Planen und Bauen. Am 17. Mai 1971 wurden die Baupläne des Architektenteams Bühler/Müller von Therwil/Binningen genehmigt.

Der Grundstein wurde am 5. November 1972 gelegt. Am 1. Dezember 1973 erfolgte die Übergabe durch den Architekten an die Vertreter der beiden Kirchgemeinden.

Der erste ökumenische Gottesdienst wurde am 8. Dezember gefeiert und am 20. Januar 1974 durfte Abt Mauritius Fürst das Gotteshaus zusammen mit den ev.-ref. und röm.-kath. Pfarrherren feierlich einweihen.

Anlässlich der Einweihung formulierten die beteiligten Kirchen die noch heute gültige gemeinsame Grundhaltung: Der ökumenische Kirchenbau soll den Mitgliedern der beiden Kirchgemeinden zur Feier der Gottesdienste, ihrer übrigen kirchlichen Anlässe sowie als Versammlungsort ihrer Gruppierungen und Vereine dienen. Er soll insbesondere auch ein Ort freundschaftlicher Begegnung der beiden Konfessionen sein.

Kunstfenster

Ein Schmuckstück der ökumenischen Heiliggeistkirche in Flüh ist das Kunstfenster von Samuel Buri. Die Kunstkommission beauftragte diesen über die Region hinaus anerkannten Glaskünstler mit der Gestaltung eines Kunstfensters. Dies wurde notwendig als Ersatz für den bei Restaurationsarbeiten in Mitleidenschaft gezogenen ursprünglichen Wandbehang der Textilkünstlerin Elsi Giaque. 

Bei der Inspiration für unsere ökumenische Kirche wurde für Buri schnell klar, dass dieses sehr hohe und schmale Fenster sich für ein abstraktes Motiv mit einer Bewegung von oben nach unten eignet.

Geleitet haben ihn die folgenden Verse aus dem Exodus 16, 1-4.13.31.35:

«Die ganze Gemeinde der Israeliten brach von Elim auf und kam in die Wüste (…). Die Gemeinde murrte in der Wüste gegen Mose und Aaron. Die Israeliten sagten zu ihnen: (…) Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste geführt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen. Da sprach der Herr zu Mose: Ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. (…). Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager. Als sich die Tau-schicht gehoben hatte, lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde. Da sagte Mose zu ihnen: Das ist das Brot, das der Herr euch zu essen gibt. (…) Das Haus Israel nannte das Brot Manna.»

Das Fenster besteht zur Hauptsache aus blauem Überfangglas. Die hellen Stellen wurden im Säurebad herausgeätzt, später gesilbert und eingebrannt. Diese Technik erlaubt es, ohne Bleiruten zu schaffen. Der erzielte Effekt wirkt umso immaterieller, gar zauberhaft und übernatürlich, was der Darstellung eines Wunders zugutekommt.

Kirchenraum

Kirchenraum, Kirchgemeinderaum, Sakristei, Tee-küche, innere und äussere Vorhalle bilden ein Gan-zes, das mit konzentrisch geneigten Pultdächern den Kirchplatz zweiseitig umschliesst. Die Anlage ist gegen die Aussenwelt weitgehend „geschlossen“ konzipiert, dadurch entsteht eine Ab-wehrstellung gegenüber der Streuüberbauung. Der introvertierte, gegen den Kirchplatz sich in die Enge konzentrierende Kirchenraum, ist in seiner freien Grundform durch die kirchlichen Bedürfnisse geprägt. Er soll  sowohl für die reformierte als auch für die katholische Kirchgemeinde Ort für glaubenseigene Sammlung sein.

Kirchturm

Der aus drei unterschiedlich hohen Betonscheiben bestehende, niedrige Glockenträger wirkt als Weg-weiser zum Haupteingang der Kirche hin. Die Glocke trägt die Inschrift: Errichtet zur Zeit der irischen Wir-ren als Rufer zum Frieden. Der blutige Bruderkrieg in Nordirland befand sich 1974 auf dem Höhepunkt der religiös-politischen Auseinandersetzung. So bleibt die Glocke ein Mahnmal zum religiösen Frieden zwischen den christlichen Konfessionen. 

Öko-Strom vom Öku-Dach

Auf das 40-Jahre Jubiläum hin wurde bei der fälligen Energiesanierung eine Photovoltaik-Anlage harmonisch ins Kirchendach integriert und am 8. Dezember 2013 offiziell in Betrieb genommen. Besucherinnen und Besucher der Kirche erleben so ein doppelt gastliches Klima: ökumenisch gelebt und ökologisch produziert.

-> Link zum Solardach, hier sehen Sie, wieviel Strom die Anlage produziert.

Mannafenster von Samuel Buri

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